Jeweils an der Vorderseite des Altars, der Kanzel und des Lesepultes befinden sich in unserer Kirche verzierte und bestickte „Vorhänge“, auch Antependien (von lat.: ante = vor und pendere = hängen) genannt.

Je nach Bedeutung der Kirchenjahreszeit haben die Antependien unterschiedliche Farben und sind je nach Gottesdienstordnung und Liturgien mit verschiedenen Symbolen versehen.

Die liturgischen Farben in der christlichen Kirche sind:

- Grün

- Weiß

- Rot

- Violett

- (Schwarz)

Nachfolgend eine Vorstellung der neuen und alten Antependien. Die neuen Antepedien sind in monatelanger Handarbeit durch Gemeindemitglieder gestickt worden. An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an G. Schöffling und M. Lange. Finanziert wurden die Antepedien durch Spenden aus der Gemeinde.

GRÜN

Die grünen Antependien werden an allen Tagen verwendet, an denen keine andere liturgische Farbe vorgesehen ist. Also ganz besonders in der "ungeprägten" Zeit ohne besondere Feste zwischen Trinitatis und der Adventszeit (Mai bis November).

Grün ist die Farbe der sogenannten ungeprägten Zeiten des Kirchenjahres. Am Altar hat das Tuch einen Weinstock mit Reben gemäß dem Wort Jesu: "Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben". Das Kanzelantependium zeigt das Monogramm Christi aus X und P, den ersten griechischen Buchstaben von Christus (X = Ch; P = r). Die Farbe Grün steht für Leben, Fruchtbarkeit und Hoffnung und weist hin auf unsere Erde, die Leben und Frucht hervorbringt, aber auch auf das neue Leben, das Christen in ihrer Taufe erhalten, das Frucht bringt und Hoffnung über dieses Leben hinaus hat.

WEIß

Die weißen Antependien finden an den so genannten "Christusfesten", also an Weihnachten, Epiphanias (6. Januar), Gründonnerstag, Ostern und Trinitatis sowie am Ewigkeitssonntag Verwendung. Weiss ist die Farbe des Lichts, Hinweis auf Reinheit, Glanz und Freude und auf das Wort Jesu: „Ich bin das Licht der Welt!“ Auf dem Altarantependium ist eine Krone eingestickt, die auf Christus als den Herrn der Welt hinweist.

ROT

Die roten Antependien finden an den Festen des „Heiligen Geistes“ und an den Gedenktagen der Kirche Verwendung. In unserer evangelisch-lutherischen Kirche wird rot als liturgische Farbe an Pfingsten, Konfirmation, Reformationsfest und am Kirchweihtag, wenn dieser Festtag begangen wird, gezeigt.

Rot, die Farbe des Blutes (der Märtyrer) und des Feuers. Es steht als Symbol der göttlichen Liebe und der Wirkung des Heiligen Geistes. Das Lesepultantependium hat das Symbol der Taube, die auf den Heiligen Geist hinweist. Als Jesus im Jordan durch Johannes den Täufer getauft wurde, "kam der Heilige Geist auf ihn herab wie eine Taube". Deshalb wird die Taube seit alters her als Symbol des Heiligen Geistes gebraucht (Christus: X = Ch; P = r).

VIOLETT

Mischfarbe aus dem Blau des Himmels und dem Rot, der Farbe des Heiligen Geistes, des Feuers und des Blutes. Die violetten Antependien finden in den "Vorbereitungszeiten auf die Begegnung mit Christus" Verwendung - also im Advent, in der Passionszeit und am Buß- und Bettag.

SCHWARZ

Die schwarzen Antependien finden (wenn überhaupt) nur am Karfreitag Verwendung.

Schwarz, die Farbe der Finsternis und des Todes. Das Symbol der Trauer und der Buße. Das Kanzelantependium hat die Buchstaben Alpha und Omega (den 1. Und letzten Buchstaben des griechischen Alphabetes) als Zeichen für den Anfang (Schöpfung) und die Vollendung.

Das Altarantependium trägt den Gebetsruf Jesu im Garten Gethsemane, mit dem er sich in den Willen Gottes schickt, den Tot für die Welt auf sich zu nehmen. Beide sind Symbole, die auf das Geschehen von Golgatha am Karfreitag hinweisen.

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