Die Mai-Sonne strahlte vom Himmel, als unser neuer Seelsorger, Pfarrvikar Tino Bahl, am 1. Mai 2012 in der frühbarocken Schlosskirche zu Weißenfels ordiniert wurde. In Albe und rote Stola festlich gekleidet zogen die Geistlichen in die gut besuchte Kirche ein. Die Liturgie leitete der Ortspastor, Superintendent Thomas Junker. Das Votum der Ordination steht bei Matthäus 9, 37 + 39: „Der Herr sprach zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den HERRN der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“ Der Vikarsvater, Pfarrer Frank-Christian Schmitt aus München, nutzte den für einen Gottesdienst ungewöhnlichen Tag der Arbeit dazu, nachdenkliche und amüsante Parallelen zwischen der Bewegung der Arbeiter und des Christentums zu ziehen. Aber der Unterschied bleibt doch bedeutend: nicht die Arbeiter müssen sich vereinigen, um eine (gewaltsame) Bewegung der Befreiung herbeizuführen, sondern Christus selbst hat durch seinen Tod und seine Auferstehung alle Tyrannei beseitigt, weckt Glauben und bewirkt dadurch auch die Einheit der Glaubenden.

Vor der Ordinationshandlung richtete auch Bischof Hans-Jörg Voigt noch einige Worte zu den Voraussetzungen und Bedingungen des Dienstes im Geistlichen Amt an den zu Ordinierenden und die Gemeinde. Im Anschluss an die Ordination folgten die unter Handauflegung gesprochenen Voten der anwesenden Geistlichen. Dem neu Ordinierten wurde als Zeichen des „Joches Christi“ eine rote Stola angelegt. Außerdem erhielt er eine rote Kasel von der Münchener Gemeinde. So liturgisch vollständig angekleidet vollzog er dann das erste Mal die Feier des Heiligen Abendmahls, die Primiz.

Musikalisch bereichert wurde der Gottesdienst durch einen Bläserchor und einen Sing-Chor, der offensichtlich wesentlich aus Münchener Gemeindegliedern bestand, die mit einem großen Bus angereist waren, und denen anschließend das Abschied-Nehmen von ihrem Vikar sichtlich schwer fiel. Eine ganze Reihe von Dankesreden mit Geschenken und aufmunternden Worten schloss sich beim Empfang noch an. Die Gemeinde in Weißenfels hatte für einen reichlichen Imbiss vor dem Gottesdienst und eine ebenso reichliche Kaffeetafel danach gesorgt. Wem es in der Sonne nicht zu heiß war, der konnte sie draußen auf dem Schlosshof noch bei einer Unterhaltung mit dem Ortspastor genießen, der über die Geschichte der Schlosskirche und ihrer Nutzung durch die Gemeinde interessant zu erzählen wusste. Für alle Gemeindeglieder aus Blomberg und Lage, die den Weg auf sich genommen hatten, war dieser Tag ein verheißungsvoller Auftakt für ein gutes Miteinander des neuen Pastors mit seinen Gemeinden.

Regina Masny

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